Radfahren lernen ist für das eigene Kind ein großer Schritt in der Entwicklung und auch in der Selbstständigkeit. Diese Aufgabe benötigt von den Kleinen eine Mischung aus Konzentration und auch Koordination. Ein korrektes Alter hierfür gibt es nicht, da sich Kinder unterschiedlich entwickeln. Meist ist zwischen dem dritten und dem vierten Lebensjahr der richtige Zeitpunkt gekommen und man kann dem Kind Fahrradfahren beibringen. Wenn die ersten Versuche mit dem Laufrad erfolgreich waren, dann kann man den Kindern Fahrradfahren beibringen.
Der richtige Zeitpunkt für das Kind Fahrradfahren zu lernen
Der richtige Zeitpunkt ist gekommen, wenn das Kind sicher mit dem Laufrad unterwegs ist, erst dann ist es sinnvoll Fahrradfahren zu lernen. Die meisten Kinder erreichen diesen Punkt nach dem dritten Lebensjahr, die ersten Fahrversuche können auch erst ab einem Alter von vier Jahren stattfinden, das ist abhängig davon, dass das Kind motorisch schon weit genug entwickelt ist, es muss sicher im Sattel sitzen und den Lenker festhalten können. Sind die motorischen Fähigkeiten ausgeprägt und das Kind hat einen guten Gleichgewichtssinn entwickelt, dann steht den ersten Fahrversuchen nichts im Weg.
Vorbereitung, Ausrüstung und das erste Fahrrad
Bevor man sofort mit dem Fahrradfahren beginnt, sollten Koordination, Geschicklichkeit und Gleichgewichtssinn trainiert werden, diese Aspekte sind beim Radfahren besonders wichtig, auch wird mit diesen Fähigkeiten erst das Kurvenfahren ermöglicht. Mit einem Laufrad kann man vorab super üben, bevor die Kinder ihr eigenes Fahrrad fahren, so erlernen sie das korrekte Bremsen. Sobald die Kids das Gleichgewicht halten und mit beiden Füßen sicher auf den Pedalen stehen, kann man das erste Fahrrad anschaffen und mit den Übungen starten.
Das erste Fahrrad muss unbedingt die korrekte Größe aufweisen, damit das Kind beim Fahrradfahren bequem sitzen und lenken kann. Wichtig ist, dass es mit beiden Füßen auf den Boden kommen kann, es sollte problemlos aufs Rad aufsteigen können. Sattel und Lenker kann man jederzeit anpassen, am besten ist es, wenn der Sattel so niedrig wie möglich eingestellt ist, damit das Kind auf dem Sattel sitzend, den Boden erreichen kann. Die korrekte Einstellung des Fahrrads vermittelt Sicherheit und ermöglicht auch später ein selbstständiges Fahren.
Bevor man mit dem eigentlichen Radfahren starten kann, muss das Kind den Helm aufsetzen. Dieser schützt vor Stürzen und muss auf die Größe des Kindes abgestimmt werden, hierzu kann man sich in einem Fachgeschäft beraten lassen. In Deutschland gibt es keine gesetzliche Helmpflicht, deswegen sollten die Erwachsenen mit gutem Beispiel vorangehen und ebenfalls einen Helm aufsetzen, er rettet im Ernstfall Leben und schützt vor schlimmen Verletzungen.
Eine gute Ergänzung, vor allem für Fortgeschrittene, ist ein Fahrrad GPS-Tracker am Rad des Kindes zu befestigen. Diese kleinen Geräte übermitteln den Standort in Echtzeit, die Eltern haben so die Möglichkeit, die Kinder in Echtzeit zu verfolgen, wenn sie mit dem Fahrrad unterwegs sind. Einige Kinder fahren ihren Eltern gerne davon, wenn sie immer besser darin werden, Fahrrad zu fahren. Auch kann es vorkommen, dass die Kinder unerwartet bremsen und unbemerkt zurückbleiben, in diesem Fall kann man auf seinem Smartphone den Standort ausfindig machen und die Kleinen aufspüren.
Stützräder am Kinderfahrrad – keine gute Idee beim Fahrradfahren lernen
Die bekannten Stützräder wirken zunächst verlockend, sind aber keine gute Ergänzung beim Radfahren lernen. Sie verhindern, dass das Kind selbstständig erlernt, das Gleichgewicht zu halten. Das Ausbalancieren in Kurven wird unterbunden, zudem sind sie eine Gefahrenquelle, wenn beispielsweise Schlaglöcher oder andere Hindernisse auf der Route lauern. Wenn Kinder auf das Fahrrad steigen und im ersten Moment ohne Stützräder unsicher sind, kann man das Kind an den Schultern oder am Rücken festhalten, um Sicherheit und Unterstützung zu vermitteln.
Fahrradfahren lernen und immer weiter Radfahren üben
Im ersten Schritt sollten vor allem Lenken und Bremsen ausgiebig geübt werden. Hierzu kann man die Pedale abschrauben, um einen guten Übergang von Laufrad oder Roller zum Fahrrad zu schaffen. Dies ist eine ideale Vorbereitung auf das Fahrradfahren und schult die motorischen Fähigkeiten des Kindes. Im Zweifelsfall kann man seinem Kind die ersten Meter mit dem Fahrrad immer Hilfestellung geben, hierbei sollte man niemals ohne Vorwarnung loslassen, sonst kann es sein, dass das Kind stürzt.
Vor allem beim Anfahren benötigen die Kleinen etwas Hilfe, hier kann man sanft anschubsen und die Kinder dazu ermutigen, selbst in die Pedale zu treten und eigenständig auszubalancieren. Ein Sturz kann das Kind schnell verunsichern, ist aber für das spätere Fahrradfahren wichtig, denn es kann immer dazu kommen, dass Kinder hinfallen, auch geübte Radfahrer sind vor Stürzen nicht geschützt. In diesem Fall sollte man immer ruhig und gelassen reagieren, sonst werden zukünftig negative Gefühle mit dem Radfahren verbunden und das Kind hat Angst beim Fahren. Damit Kinder Fahrradfahren lernen, sollte man sich nicht von kleinen Vorkommnissen abbringen lassen, es wichtig, dass immer weiter geübt wird. Hierzu kann man verschiedene Szenarien schaffen, unterschiedliche Untergründe ausprobieren. Schnell lassen sich kleine Slaloms aufbauen, auch eine Fahrt auf unebenen Wegen schult die Kleinen und bereitet sie auf richtige Radtouren vor.
Als Übungsplatz, um Kindern das Radfahren beizubringen, eignen sich Stellen, die frei von jeglichem Verkehr sind, beispielsweise ein Radweg oder ein Sportplatz. Es gibt sogar spezielle Übungsplätze rein für diesen Zweck. Zusätzlich sollte man ausreichend Zeit einplanen, denn Kinder lernen Radfahren in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Bis Kinder das Fahrradfahren lernen, können Stunden oder sogar Tage vergehen.
Um das Kind ideal zu schulen, sollte man vor allem zielgenaues Bremsen üben, gleiches gilt für das Halten der Spur, Kurvenfahren, den Überblick behalten und auf Überraschungen reagieren. Auch die Klingel am Rad darf und soll benutzt werden, um eventuelle Passanten zu warnen.
Wichtig ist nur, dass Kinder den Spaß nie verlieren und neugierig bleiben, hierzu muss man sie ermutigen und loben, auch wenn die ersten Meter schwierig sind.