Wie mit GPS-Jamming eine großflächige Störung der Satellitennavigation verursacht wurde
Aktuell beschäftigen rätselhafte GPS-Störungen den Schiffs- und Flugverkehr im Ostseeraum. Denn dort häufen sich die Fälle von gezielten Ausfällen für Flugzeuge und Schiffe, so berichtet der NDR zu Beginn des Jahres 2024. Dort wurden großflächige Störungen lokalisiert, Flüge fallen aus und der Verkehr von Schiffen wurde behindert. Ein solcher Vorfall wird als GPS-Jamming bezeichnet.
Ein Großteil der Navigation findet mittels Navigationssystemen statt, die mit den Signalen von Satelliten arbeiten, beispielsweise GPS, GNSS, Galileo, GLONASS oder Beidou. All diese Systeme verwenden Satellitensignale, um Positionen zu ermitteln und Routen zu verfolgen. Das US-amerikanische global positioning system ist weltweit nutzbar und findet täglich in allen Bereichen des Lebens Verwendung. Die funktioniert jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen, vorallem ist es wichtig, dass die Signale nicht gestört werden. Werden die Signal unterbrochen so ist man vom sogenannten GPS-Jamming betroffen.
Wie GPS-Jamming funktioniert
Um GPS-Signale zu stören wird grundsätzlich wenig Störenergie benötigt, mittels dieser Technik kann man den Betrieb von GPS-Geräten für eine kurze Zeit stören oder auch vollständig blockieren. Die gestörten Signale sind grundsätzlich dazu da, die notwendigen Positionsdaten zu übermitteln, die für die Navigation benötigt werden. Man unterscheidet zwischen verschiedenen Positionsbestimmungssystemen, beispielsweise das europäische Galileo, das russische GLONASS und das chinesische Beidou. In der Luftfahrt und beim Verkehr von Schiffen wird vermehrt auf die amerikanische Version zurückgegriffen.
Ein Jammer, der nur schwache Signale aussendet, kann bereits für GNSS-Störungen sorgen. Die GPS-Satelliten befinden sich im Orbit uns übertragen ihre Daten an die Erdoberfläche, sie werden mit geringer Feldstärke empfangen und können somit leicht unterbrochen werden.
Anwendung von Jamming und GPS-Störungen innerhalb der Navigationssysteme
Kurzweilige oder komplette Störungen dieser Systeme kann unter anderem von militärischem Interesse sein, denn mittels GPS-Technik lassen sich Positionen sehr exakt ermitteln, das absichtliche Stören der Übertragung oder provozieren der besagten GPS-Ausfälle geschieht meist zum eigenen Vorteil.
Solche Störungen sorgen dafür, dass die verwendeten Systeme unbrauchbar werden und unterbindet den Zugriff auf Ortungssysteme und Navigationstechniken gänzlich.
Auch für Langfinger ist diese Methode interessant, da sie mit gezielten Störungen eventuelle GPS-Tracker an Diebesgut ausgeschaltet werden können. Mithilfe von GPS-Ausfällen werden Hürden überwunden, vor allem Autodiebe arbeiten mit solchen Jammern. Immer häufiger ist es die Regel, dass bei einem Diebstahl sogenannte Jammer zum Einsatz kommen, um mittels Störsender den Schutz von Fahrzeugen oder E-Bikes auszuschalten.
GPS-Störaktionen unterbinden – Schutz vor Störung durch Jamming
Der Einsatz von Jammern ist verboten, daher müssen sich Personen, die schnell einem Diebstahl zum Opfer fallen können, sich entsprechend schützen. Im Luftraum wird auf komplexe Technologien gesetzt, um die Wirkung der Jammer zu reduzieren, dazu wird eine spezielle Antenne angebracht. Für die zivile Nutzung ist eine solche Lösung selten umsetzbar und ein Restrisiko würde weiterhin bestehen. Da der Einsatz von GPS-Jammern fatale Folgen haben und auch strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann, dürfen sie nicht eingesetzt werden.
Im schlimmsten Fall stören diese Gadgets wichtige Verkehrssysteme oder einen Krankenwagen, der via Satellitensystem geleitet wird.