In der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai ist es wieder soweit: In einigen Teilen Deutschlands werden Maibäume gestellt. In der Region Bonn / Rhein-Sieg stellen Männer ihren Angebeteten einen Maibaum. Steht einmal der Baum, ist es ratsam diesen zu bewachen, denn Diebe machen vor einem Liebesgeschenk nicht halt. Wir zeigen, was den perfekten Maibaum ausmacht und wie Sie diesen absichern.
Der passende Baum muss her
Der passende Baum für einen Maibaum ist eine Birke. Diese erkennt man schnell: Die äußere Schicht der Baumrinde (Borke) ist Weiß. Dort sind oft deutliche, meist dunkle Stellen an der Rinde erkennbar (sog. Lentizellen) vorhanden. Die Birke wächst mit einem einzelnen oder oft auch mit mehreren Stämmen. Sie gehört zu den sehr schnell und hochwachsenden Gehölzen und kann schon nach sechs Jahren Wuchshöhen von bis zu 7 Metern erreichen; ausgewachsen können Birken bis zu 30 Meter, in Einzelfällen sogar noch höher werden.
Eine Birke, die sich ideal als Maibaum anbietet, sollte einen geraden Stamm haben und idealerweise schon grüne Blätter an den Ästen haben. Die Größe des Baumes sollte entsprechend dem Aufstellungsort und der Transportmöglichkeiten durchdacht werden.
Wer die Birke illegal in Wäldern, im Park oder an der Allee fällt, dem droht ein Bußgeld. Wer einem Maibaum stellen möchte, sollte dem Rat der Naturschutzbehörden folgen und den Baum an den offiziellen Verkaufsstellen kaufen. Dies ist zu dem deutlich entspannter. An guten Verkaufsstellen wird man zu geeigneten Birken gelotst und hat keinen Stress mit dem Abtransport. An manchen Verkaufsstellen darf man die Birke auch selbst fällen.
Wo es Verkaufsstellen gibt, erfährt man im Internet oder sonst sind diese schnell ersichtlich, wenn man in Richtung der nahen gelegenen Wälder fährt – ähnlich wie beim Weihnachtsbaumverkauf.
Mittlerweile gibt es in vielen Baummärkten kleinere Bäume zu kaufen. Jedoch ist hier oft das Preis-/Leistungsverhältnis ungenügend und die meist sehr dünnen und kleinen Bäume sehr teuer.
Der geeignete Schmuck für einen Maibaum
Zum Schmücken der Bäume nimmt man Krepppapier. Am günstigsten ist dies in kompletten Stangen/Rollen. Diese können dann später einzeln oder mit mehreren Stangen auf einmal mithilfe einer Säge in Streifen von 5 bis 10 cm zerteilt werden. Die sogenannten “Fändel” werden dann an die Äste geknotet.
Die Rollen aus Krepppapier erhält man im Baummarkt oder in Bastelläden. Hier kann sich ein Preisvergleich lohnen. Die Preisspanne beträgt ca. 0,70 € – 1,50€ je Rolle. Wichtig ist darauf zu achten, dass dies unbedingt Wasserfest ist. Günstiges Krepppapier, das abfärbt, sollte man auf jeden Fall vermeiden, gerade wenn der Baum nahe an einer Hauswand aufgestellt wird. Daher sollte die Wahl auf wasserfestes Krepppapier fallen.
Bei der Auswahl der Farben sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Hier kommt es auf den Geschmack an. Bäume in komplett bunten Farben haben ihren Reiz, genauso wie passende Farbkombinationen wie pink/lila/weis.
Die Anzahl der Krepp-Stangen hängt zum einem von der Größe des Baumes ab, zum anderen vom Geschmack. Ein dezent geschmückter Baum hat seine Berechtigung genauso wie ein stark geschmückter Baum. Soll der Baum viel Krepp-Schmuck aufweisen empfiehlt sich eine Anzahl von ca. 20 Krepp-Stangen pro Farbe je Baum.
Zusätzlich wird der Baum in manchen Regionen mit einem Herz versehen. Dieses hat eine rote Farbe und trägt den Namen oder die Initialen der beschenkten Person. Das Herz wird dann mit einem Nagel an dem aufgestellten Baum fixiert. Wenn der Baum am Ende des Monats entsorgt wird, hat das Herz noch die Funktion eines Andenkens an den Maibaum.
Achtung beim Transport
Das geeignete Transportmittel ist natürlich abhängig vom gewählten Baum und dessen Länge. Um den Baum nicht unnötig in Mitleidenschaft zu ziehen wird von einem hinterher schleifen beispielsweise an einem Auto abgeraten. Schnell gehen dann die Blätter verloren und der Baum verdreckt.
Kleinere Bäume können auf einem Dachgepäckträger montiert werden. Größere sollten auf einem Anhänger fixiert werden. Empfehlenswert ist es hier zwei Bretter in einer Art X- Form zusammenzunageln. Wenn das Kreuz dann am Ende des Anhängers befestigt wird, kann die Birke in den oberen Teil des Holzgestells hereingelegt werden. Mit Spanngurten und einer Markierung zur Überlänge ist ein Transport über mehrere Kilometer so kein Problem. Oft werden auch Traktoren mit Anhänger dafür genutzt, um die Bäume sicher an den richtigen Ort zu bringen.
Die Polizei gibt Tipps zum richtigen und sicheren Transport des Maibaumes.
Der geeignete Aufstell-Ort
Höchste Priorität sollte ein sicherer Stand des Baumes haben, sodass eine Gefahr durch ein Umstürzen des Baumes ausgeschlossen werden kann.
Generell sollte man sich über den geeigneten Aufstell-Ort im Vorhinein Gedanken machen und sich mit den Eigentümern des Hauses absprechen. Wer beim Anbringen eines Maibaumes Schäden an einem Haus verursacht, muss dafür zahlen. Schäden an Strommasten und Laternenpfähle können auch teuer werden und sollten daher nicht als Stütze genutzt werden. Der Energieversorger könnte in diesem Fall den Baum kostenpflichtig entfernen.
Zur Befestigung eigenen sich sehr starke Kabelbinder, Spanngurte oder Seile. Hier sollte man lieber etwas zu viel Befestigungsmaterial als zu wenig nehmen, sodass der Baum auch sicher steht. Regenrinnen oder Fallrohre sollten nicht als Befestigungsort dienen. Diese reißen oft schnell aus der Hauswand. Feste Balkongeländer sind hier schon besser geeignet. Bei sehr großen Bäumen bietet sich ein vor gegrabenes Loch an. Idealerweise gräbt man ein Loch von ca. 50 cm Tiefe, versieht dieses mit einem Tonrohr oder einer vergleichbaren Röhre und steckt den Baum in dieses Halterung. Zur Fixierung des Stammes können dann Holzkeile genutzt werden.
Die perfekte Absicherung mit einem GPS Tracker
Ein schöner Maibaum zieht die Aufmerksamkeit auf sich. So wird er für Diebe interessant. Gerade in der Mainacht werden die aufgestellten Maibäume auch oft wieder entwendet. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Sei es aus „Spaß am Vandalismus“ oder „spielerischer Tradition“.
Weiter verfolgt die Polizei nur eher selten einen Maibaumdiebstahl, da der tatsächliche Wert kaum mit Geld zu bemessen ist.
Zur Absicherung kann man einen GPS Tracker nutzen. PAJ hat im Selbstversuch hierzu mit einem ALLROUND Finder einen Maibaum abgesichert. Durch den eingebauten Erschütterung-Alarm kann man gewarnt werden, ob der Maibaum entwendet wird. Bei der Erschütterung erhält der Nutzer eine Push-Mitteilung auf sein Handy und muss somit nicht den Baum die ganze Nacht im Blick halten.
So ist eine entspannte Mainacht möglich. Laut Tradition steht der Maibaum den ganzen Monat über. Mit einem FINDER kann gewährleistet werden, dass der Baum einen Monat an seinem Platz steht und gar Schaden durch unsachgemäßen Abbau verhindert werden.
Woher kommt eigentlich die Tradition des Maibaums
Woher diese Tradition kommt, ist aus heutiger Sicht nicht mehr nachvollziehbar. Man vermutet, dass diese auf einen germanischen Brauch zurückzuführen ist, bei den Waldgottheiten gehuldigt worden sind.
Heutzutage gilt es unter Verliebten, als Tradition seinen Partner in der Mainacht zu überraschen. Hierzu stellen Männer, teilweise organisiert in Junggesellen – Vereinen, ihrem Partner einen Baum. Mehr und mehr setzt sich die Regel durch, dass in einem Schaltjahr die Frau dem Mann einen Baum stellt.
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Birken
http://www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/Hier-gibt-es-in-Bonn-und-der-Region-Maib%C3%A4ume-article3539713.html
https://www.geschichtsforum.de/thema/woher-kommt-der-maibaum.15386/