Die chirurgische Kastration von Hunden wird unter Vollnarkose durchgeführt. Der Operationsbereich wird zunächst rasiert und gereinigt. Dann wird ein Einschnitt vor dem Hodensack vorgenommen, die Samenleiter und Gefäße werden abgebunden und die Hoden werden entfernt. Der Einschnitt wird anschließend wieder zugenäht. Kastration ist ein irreversibler Prozess, deshalb muss man gut überlegen, ob man seinen Vierbeiner für immer unfruchtbar machen möchte. Wenn jemand einen Versuch wagen möchte, bevor er sich entscheidet, seinen Hund unfruchtbar zu machen, sollte er eher auf einen Kastrationschip für Hunde zurückgreifen. Halter greifen oft auf diese Maßnahme zurück, weil sie Angst haben, dass ihre läufigen Hunde weglaufen. Lassen Sie sich während der Läufigkeit zusätzlich von einem GPS-Tracker für Hunde unterstützen.
Was ist ein Kastrationschip für Hunde?
- Es handelt sich um einen hormonellen Chip, der bei Hunden kastrierend wirkt und unter deren Haut implantiert wird. Er gibt vorübergehend den Wirkstoff Deslorelin ab, der die Bildung von Geschlechtshormonen unterbindet. Dadurch werden Hunde vorübergehend unfruchtbar. Zusätzlich werden hormonell gesteuerte Verhaltensweisen, wie das Markieren bei Rüden oder das Läufigwerden bei Hündinnen, reduziert.
Wie wird der Chip eingesetzt?
Der Kastrationschip für Hunde wird von einem Tierarzt mit einer Injektionsnadel unter die Haut implantiert – ähnlich wie ein Mikrochip zur Identifikation.
Eigenschaften eines Kastrationschips
Reversible Wirkung: Im Gegensatz zur dauerhaften operativen Kastration ist die Wirkung des Kastrationschips zeitlich begrenzt. Je nach gewählter Dosierung verhindert der Wirkstoff im Implantat für mindestens sechs bzw. zwölf Monate die Bildung von Sexualhormonen wie Testosteron. Die Hormonwerte sinken nach etwa zwei bis drei Wochen, ähnlich wie nach einer chirurgischen Kastration. Der Rüde ist sechs bis acht Wochen nach der Injektion zeugungsunfähig.
Minimal-invasiver Eingriff: Da es sich um einen minimal-invasiven Eingriff handelt, ist keine Vollnarkose notwendig. Der Hund ist weder traumatisiert noch verletzt.
Verhaltensänderungen: Die hormonelle Änderung, die durch den Chip verursacht wird, könnte zu unerwünschtem Verhalten wie Aggressivität führen.
Nebenwirkungen des Kastrationschips
Der Suprelorin-Chip misst lediglich 2,3 x 12 mm und kann unkompliziert implantiert werden. Da der Eingriff nur geringfügig schmerzhaft ist, ist eine Narkose nicht erforderlich. Doch die Implantation kann auch Nebenwirkungen haben, unter anderem:
- Hormonelle Veränderungen: Aufgrund der hormonellen Veränderung zeigen einige Hunde Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme, Müdigkeit oder vorübergehende Aggression.
- Erstverschlimmerung: In den ersten Tagen nach dem Einsetzen des Chips können die Sexualhormone kurzzeitig steigen. Die Ursache dafür ist, dass der Körper versucht, seine Hormone ins Gleichgewicht zu bringen. Dies könnte zu einem verstärkten Sexualverhalten führen.
- Keine dauerhafte Lösung: Nachdem die Wirkung des Deslorelins nachgelassen hat, wird der Hund wieder fruchtbar. Eine dauerhafte Unfruchtbarkeit ist mit einem Kastrationschip nicht möglich.
- Gewichtszunahme: Rüden und Hündinnen nehmen oft nach einer Kastration zu, weil sie weniger Energie verbrauchen. Die Aktivität der Keimdrüsen wird gemindert und bei Rüden sinkt die Produktion von Testosteron.
- Müdigkeit: Obwohl der Testosteronspiegel keinen unmittelbaren Einfluss auf den Bewegungsdrang des Hundes hat, könnte diese Müdigkeit bei manchen Hunden auf das hormonelle Ungleichgewicht zurückzuführen sein.
- Haarverlust oder Fellveränderungen: Veränderungen im Fell des Hundes sind eine Folge der erhöhten Produktion von Unterwolle. Diese ist oft eine Begleiterscheinung des hormonellen Ungleichgewichts. Es ist wichtig zu beachten, dass dieser Effekt nur bei manchen Hunderassen auftritt.
Es ist wichtig, Nebenwirkungen mit dem Tierarzt zu besprechen, um die beste Lösung für den Hund zu finden.
Kosten des Kastrationschips für Hunde
Die Kosten für einen Kastrationschip variieren je nach Region und Tierarzt. Durchschnittlich liegen die Kosten für Rüden zwischen 100 und 180 Euro, während sie für Hündinnen häufig etwas höher ausfallen können. Zusätzliche Kosten entstehen durch die tierärztliche Beratung und das Einsetzen. Falls Sie das Gefühl haben, keine gerechtfertigte Rechnung erhalten zu haben, können Sie auf die Gebührenordnung für Tierärztinnen und Tierärzte zurückgreifen.
Gibt es Alternativen zum Kastrationschip für Hunde?
Operative Kastration: Eine dauerhafte Lösung zur Unfruchtbarkeit. Dabei wird ein operativer Eingriff vorgenommen, um die Samenproduktion zu unterbinden. Dies kann bei Rüden zu Inkontinenz führen.
Hormontherapien: Hierbei werden Injektionen oder Tabletten eingesetzt, die ähnlich wie der Kastrationschip wirken. Diese werden jedoch in kürzeren Intervallen verabreicht. Je nach Dosierung verhindern die Injektionen oder Tabletten die Bildung von Sexualhormonen wie Testosteron.
Verhaltensmanagement: Training und Erziehung können helfen, unerwünschtes Verhalten zu kontrollieren. Der Hund kann dabei trainiert werden, seine sexuellen Impulse zu unterdrücken.
Zusammenfassung
Der Kastrationschip für Hunde bietet eine flexible, vorübergehende Alternative zur operativen Kastration und ist ideal für Halter, die die Auswirkungen einer Kastration testen möchten, ohne einen dauerhaften Eingriff vorzunehmen. Es ist jedoch wichtig, die Vor- und Nachteile sowie die individuellen Bedürfnisse des Hundes abzuwägen. Eine Beratung mit einem Tierarzt ist unerlässlich, um die beste Entscheidung zu treffen. Darüber hinaus entscheidet der Tierarzt über die notwendige Menge an Hormonen, abhängig von der Größe des Hundes.